175 Jahre Narrenzunft „Narrizella Ratoldi“ – Stadtmuseum Radolfzell
Sonderausstellung im Stadtmuseum Radolfzell und Fotoausstellung in der Stadtbibliothek im Österreichischen Schlösschen
Mit der Doppelausstellung in der Stadtbibliothek und im Stadtmuseum Radolfzell wird die Narrenzunft „Narrizella Ratoldi“ gewürdigt, die 2016 ihr 175-jähriges Bestehen feiert.
6. Januar bis 10. Februar 2016
Das Unikum
Ein nicht selten anzutreffender Typus in der Geschichte der Radolfzeller Fastnacht im Stadtmuseum Radolfzell
Als Unikum wird im Allgemeinen ein merkwürdiger, etwas kauziger Mensch, der auf andere belustigend wirkt, bezeichnet. Eben ein echter Narr! Allerdings kommt das Wort vom lateinischen unicus und meint in erster Linie „das Einzigartige“ und „das Vorzügliche“. Einzigartige und vorzügliche Menschen haben seit 1841 die Radolfzeller Narrenzunft Narrizella Ratoldi geprägt und zu dem gemacht, was sie heute ist, eine traditionsbewusste und stolze Narrenzunft. Besonders herausragende Persönlichkeiten, wie etwa Bosch, Zangerer, Moriell oder Noppel, deren Namen bis heute vielen Radolfzeller Bürgern geläufig sind, werden in dieser Sonderausstellung vorgestellt. Liberale und Badische Revolutionäre, aufmüpfige in der Zeit des Nationalsozialismus oder „Stars“ der Nachkriegszeit, immer wieder haben sich einzelne Persönlichkeiten in die Geschichte der Radolfzeller Fastnacht eingeschrieben. So etwa der Schumacher Hafner, der angeblich öfters seinen grün beschürzten Bauch aus der Ladentür streckte. Diese Geschichte ist bis heute in einem Narrenvers überliefert:
Vis-à-vis vum Adler
wohnt de Schuster Hafner,
streckt sin griene Bauch raus,
me mont es wär e Kaufhaus.
„Radolfzeller Fastnacht in alten Bildern“ in der Stadtbibliothek
Zur Buchvorstellung „Radolfzeller Fastnacht. Zur Geschichte eines langen Brauchs“, des Autors und Kulturwissenschaftlers Michael Fuchs zeigt die Stadtbibliothek in ihren Räumen im Erdgeschoss eine Fotoausstellung mit historischen Fotografien zur Radolfzeller Fastnacht der letzten 150 Jahre. Bildtitel wie „Schüsse auf dem Marktplatz“ oder „Anfangsstadium der Verrücktheit“ machen neugierig auf eine kurzweilige Bilderschau mit bisher unveröffentlichten Motiven.