Kerzen und Karneval – Geschichtliches zur fünften Jahreszeit
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Kerzen und Karneval – Geschichtliches zur fünften Jahreszeit
Ob Fastnacht, Karneval oder Fasching – die fünfte Jahreszeit hat viele Anhänger! Ausgelassen, fröhlich und voller Lebensfreude feiern die Narren und Jecken die Tage vor der entbehrungsreichen Fastenzeit. Denn am Aschermittwoch, 46 Tage vor Ostern, ist das bunte Treiben dann wieder vorbei!
Früher wie heute waren bzw. sind (gerade auch kirchliche ) Feste ohne Kerzenschein undenkbar – früher allerdings mussten die Kerzen ständig „geschneuzt“ werden (d.h. die Dochte wurden regelmäßig gekürzt, um rußen und tropfen zu verhindern). Heute ist dies dank KERZEN mit dem RAL-Gütezeichen nicht mehr nötig, da sie über eine bessere Wachsqualität sowie über ein ausgewogenes Verhältnis von Kerzenumfang und Dochtdicke verfügen!
Wie ist Karneval eigentlich entstanden? Was bedeuten Alaaf und Helau? Lesen Sie einfach weiter….
Kleines Glossar zum Karneval
Am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt heutzutage die Fastnachtszeit oder die Karnevals-Saison. Interpretationen der Zahl gibt es viele. Zum einen gilt die Zahl als Symbol der Sünde und mahnt zur Umkehr. Sie ist die erste Zahl, die die zehn Gebote überschreitet. Zum anderen bedeutet die 1 plus 1 die Einheit und Gleichberechtigung aller Jecken im Karneval. Die Elf hat auch einen politischen Bezug. Seit der Französischen Revolution steht ELF für E = Egalité, L = Liberté und F = Fraternité (Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit).
Mit Karneval ist in erster Linie die rheinische Variante in den Hochburgen von Köln, Düsseldorf und Mainz gemeint. Der Ursprung des Wortes ist umstritten: Der Spruch der Fastenzeit „carne vale“ (aus dem Lateinischen), der „Fleisch lebe wohl“ bedeutet, ist vermutlich der Ursprung des Wortes „Karneval“.
Das Wort Fastnacht und seine regionalen Abwandlungen wie Fassenacht, Fasnacht, Fasnet, Fasent, Faslam werden vor allem in Hessen und Rheinhessen, in der Pfalz, sowie in Baden, Schwaben und dem Saarland verwendet. Fasching heißt es eher in Bayern, Sachsen und in Norddeutschland.
Die Fastnacht bezeichnete ursprünglich den letzten Tag (später die letzte Woche) vor dem Beginn der Fastenzeit. In der christlichen Tradition hatte dieser Tag eine besondere didaktische Bedeutung: Die gotteslästernden Ausschweifungen in der Fastnacht sollten die Herrschaft des Teufels symbolisieren – die jedoch nur einen Tag anhielt, was die Vergänglichkeit des Teufels und des Menschen zeigte. Denn am Aschermittwoch waren die rauschenden Feste vorbei….! Dies verdeutlichte die unausweichliche Umkehr zu Gott.
Alaaf und Helau
Wenn der Kölner „Alaaf“ ruft meint er „all ab“. „Kölle alaaf“ heißt daher soviel wie „Köln vor allen oder allem anderen“. Der Düsseldorfer Karnevalsruf „Helau“ leitet sich wahrscheinlich aus dem Zuruf „hell auf“ her – „hell“ bedeutet hier gescheit. Aschermittwoch fällt in diesem Jahr auf den 18. Februar. Die Karneval-Saison ist vorbei und die Fastenzeit beginnt.
Der Brauch im Wandel der Jahrhunderte
Das närrische Fest hat eine lange Tradition. Ob nun in Mesopotamien im 3. Jahrhundert vor Christus oder im antiken Rom zu Ehren des Gottes Saturn (Saturnalien): all diese vorchristlichen öffentlichen Feste haben mit dem heutigen Karneval etwas gemeinsam! Jedermann konnte mitfeiern und sich ohne Einschränkungen zu Wort melden, da die bestehende gesellschaftliche Ordnung außer Kraft gesetzt wurde. Sklave und Herr, Mächtiger und Untertan tauschten zeitweise sogar ihre Rollen. So wie auch heutzutage die Narren mit Hilfe von Kostümen, Perücken und Schminke in „ eine andere Haut schlüpfen“, die Rathäuser „stürmen“ und statt des Bürgermeisters bis Aschermittwoch „regieren“.
Es gibt verschiedene Theorien über den Ursprung des Karnevals. Zum einen soll der Karneval seinen Ursprung in den heidnischen Bräuchen der Kelten, Römer und Griechen haben, zum anderen ausschließlich in der christlichen Feier der Fastnacht, also in der Nacht vor dem Fastenbeginn. Vorstellbar ist, dass die heidnischen Bräuche und Sitten in den christlichen Kontext übernommen und integriert wurden. So kann man z. B. die Kostüme und Masken erklären: Im Frühjahr verkleideten sich die Kelten mit Masken der Fruchtbarkeitsgottheiten, um die bösen Winterdämonen zu vertreiben. Die heidnischen Masken und Verkleidungen blieben auch in der christlichen Zeit erhalten, die Symbole wurden aber den christlichen Bedürfnissen angepasst.
Im mittelalterlichen Europa vom 12. Jahrhundert bis zum Ende des 16. Jahrhunderts veranstaltete man in Kirchen und Klöstern „Narrenfeste“ – zuerst Anfang Januar, am Epiphaniastag, dann in der Fastnacht. Einmal im Jahr durften die strengen Regeln des klösterlichen und kirchlichen Lebens ungestraft gebrochen, ja sogar verhöhnt werden– wie beispielsweise in der Eselsmesse: Alle Beteiligten trugen Tierkostüme, ein „Narrenbischof“ hielt die Messe, statt Messgesang erklangen Tierlaute und zweideutige Lieder in der Kirche. Die Kirche duldete die ausartenden Feste als mahnendes Negativbeispiel, in der kirchliche Hierarchien auf den Kopf gestellt und Rituale verspottet wurden. So tauschten die unteren Kleriker Rang und Privilegien mit den höheren Geistlichen, sogar ein „Narrenpapst“ wurde gewählt. Die Einwohner der Städte wurden durch die Prozessionen am Fest beteiligt.
Im deutschen Raum wurde die Fastnacht insbesondere im 14. und 15. Jahrhundert gefeiert. Die gotteslästernden Ausschweifungen in der Fastnacht sollten die Herrschaft des Teufels symbolisieren – die jedoch nur einen Tag anhielt, was die Vergänglichkeit des Teufels und des Menschen zeigte: Denn am Aschermittwoch war ja alles vorbei…! Dies verdeutlichte die unausweichliche Umkehr zu Gott und seinen Sieg. Durch die Fastenzeit begann eine Zeit der Reue und Vergebung. Der Spruch der Fastenzeit „carne vale“, der „Fleisch lebe wohl“ bedeutet, ist Ursprung des Wortes „Karneval“.
Die Reformation schaffte die Fastenzeit ab. Deswegen verlor die Fastnacht und deren Bräuche bei den protestantischen Gläubigen ihre Bedeutung und überlebte fast nur in den katholisch geprägten Gebieten.
Im Barock und Rokoko entfernte man sich von der christlichen Tradition der Fastnacht und feierte rauschende Masken- und Kostümbälle auf Schlössern und Fürstenhöfen, inspiriert von den Figuren der italienischen Comedia dell’Arte.
Die Entwicklung zum Straßenkarneval ist den Handwerkszünften in den Städen des 18. Jahrhunderts zu verdanken. Sie verkleideten sich und veranstalten satirische Aufführungen insbesondere vor den Häusern reicher Bürger. Auf witziger und ironischer Weise konnten sie an den Hierarchien der Stände rütteln und wurden am Ende sogar von den reichen Bürgern bewirtet.
Im frühen 19. Jahrhundert übernahm das Bürgertum die Festveranstaltung, so z.B. auch in der Karnevalshochburg Köln. Die Karnevalsvereine in Köln, Düsseldorf und Mainz entstehen und haben bis heute regen Zulauf!
In diesem Sinne: ALAAF und HELAU!