20. Auflage für den „Tuttlinger Literaturherbst“: Ab 10. Oktober in der Stadthalle Tuttlingen

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Bis 9. November lesen u.a. Suzanne von Borsody und Denis Scheck in der diesjährigen Buch- und Lesereihe

20. Auflage für den „Tuttlinger Literaturherbst“: Ab 10. Oktober in der Stadthalle Tuttlingen

„Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt“, besagt ein arabisches Sprichwort. Mit etwas Glück lässt sich dieser Garten durch eine Lesung zum Leben erwecken. Der „Tuttlinger Literaturherbst“, die Reihe rund um das Buch und das Lesen, will diesem Anspruch gerecht werden. Seit 2004, nun also im 20. Jahr, bildet die Literatur einen Schwerpunkt im Herbstprogramm der Stadthalle Tuttlingen. Fünf Termine stehen auch in diesem Jahr auf dem Programm: Zwischen dem 10. Oktober und dem 9. November sind im Rahmen des „Literaturherbsts“ fünf sehr unterschiedliche Veranstaltungen mit interessanten Autorinnen und Autoren und Vortragenden gebucht. Auf vielfachen Wunsch gibt es auch wieder eine Lesematinee mit vorausgehendem Literaturfrühstück. Den Auftakt macht am 10. Oktober der Henri-Nannen-Preisträger Dirk Gieselmann mit seinem viel gelobten Romandebüt „Der Inselmann“. In der Folge sind als Gäste Sebastian Fitzek-Freund Vincent Kliesch, Suzanne von Borsody, Marc Voltenauer aus der Schweiz und Denis Scheck zu erleben. Trotz einiger großer Namen schielt der „Literaturherbst“ nicht immer aufs große Publikum. Vielmehr möchte die Reihe das Interesse an der Beschäftigung mit Literatur und Sprache hochhalten.

Ausdrücklich nicht nur an Vielleser richtet sich der „Literaturherbst“ der Stadthalle Tuttlingen. „Wir wollen mit den ganz unterschiedlichen Lesungen mit renommierten Autorinnen und Autoren und erfolgreichen Künstlern gerade auch denen, die eher selten ein Buch zur Hand nehmen, zeigen, wie viel Vergnügen das Lesen und die Beschäftigung mit Literatur bereiten können“ sagt Stadthallen-Geschäftsführer Michael Baur. Die Veranstaltungen bilden einiges von der Bandbreite zeitgenössischen literarischen Schaffens hierzulande ab und bieten – etwa mit dem „Flower Tales“-Abend mit Suzanne von Borsody oder dem Literaturfrühstück – auch Formate, die den Rahmen einer herkömmlichen Lesung sprengen. Literatur wird hier zum intellektuellen Vergnügen. Der Tuttlinger Buchhändler und Kulturpreisträger 2012, Christoph „Stiefel“ Manz gab 2003, in Zeiten von Pisa-Schock, veränderten Lesegewohnheiten und dem Einzug des eBooks, den Anstoß für die Reihe. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels erwähnte die Initiative lobend – und bis heute zählt die Literatur zu den festen Programmbestandteilen im Spielplan der Stadthalle. Seit 2016 bietet die Stadthalle Tuttlingen auch ein Literatur-Abo an.

Denis Scheck. Foto © Maya Claussen

Auch dieses Jahr bietet die Reihe wieder interessante Gäste und unterhaltsam-spannende Themen. Eines haben sie alle gemeinsam: sie werden viel gelesen, gelobt oder diskutiert. „Unsere schreibenden oder lesenden Gäste sollen – bei aller Unterschiedlichkeit – helfen zu vermitteln, dass Literatur auch ein Erlebnis sein kann“, so Michael Baur, der sich ein neugieriges Publikum wünscht, das selbst gerne liest oder einmal renommierte Autoren lesen hören und mit ihnen ins Gespräch kommen möchte.

„Der Inselmann“ heißt das Buch, das der mehrfach preisgekrönte Journalist Dirk Gieselmann aus Berlin am 10. Oktober zum Auftakt des Literaturherbsts 2023 vorstellt. Der sprachgewaltige Romanerstling des Henri Nannen- und Grimme Online Award-Preisträgers begeisterte nicht nur Schauspieler Matthias Brandt: „Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. (…) Ich habe ›Der Inselmann‹ geliebt.“ Ein weiterer Gast aus der Hauptstadt kommt vier Tage später: Am Samstag, 14. Oktober, liest Vincent Kliesch aus „Auris 4: Der Klang des Bösen“. Die Thriller-Reihe „Auris“ schreibt Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek. Und wenn zwei Bestseller-Autoren gemeinsam an einer Thriller-Reihe arbeiten, ist Hochspannung programmiert.

Am Freitag, 20. Oktober, wartet dann ein Höhepunkt des diesjährigen Literaturherbsts: Eine Lesung der großen Schauspielerin Suzanne von Borsody nach den Traumstadtgedichten von Peter Paul Althaus. Der 1892 in Münster geborene und heute fast vergessene Dichter, Schriftsteller und Kabarettist verfasste herrlich versponnene Textgebilde, voll von skurrilem Humor und poetischem Reiz, tiefsinnig und melancholisch zugleich. Von Borsodys Mutter, Rosemarie Fendel, lernte Althaus nach dem Krieg kennen. Nun präsentiert ihre Tochter sein Werk auf ganz besondere Art und Weise in einer multimedialen Show, die den Rahmen einer einfachen Lesung sprengt. Musikalisch begleitet wird sie von Kurt Holzkämper am Kontrabass.

Am Sonntag, 5. November, gibt es eine Premiere: erstmals werden beim Literaturherbst in einer Lesematinee gleich zwei Bücher präsentiert. Der Schweizer Marc Voltenauer liest nicht nur aus einem seiner in seiner Heimat und in Frankreich preisgekrönten Krimis („Wer hat Heidi getötet?), der im beschaulichen Bergdorf Gryon spielt, sondern – passend zum Handlungsort seiner Romane – auch aus seinem Reiseführer „111 Orte in den Waadtländer Alpen, die man gesehen haben muss“. Davor gibt es die Neuauflage des Literaturfrühstücks, das separat hinzugebucht werden kann. Den kurzweilig-unterhaltsamen Abschluss der Reihe macht dann am Freitag, 9. November, der Autor, Literaturkritiker und TV-Moderator (»Lesenswert«/SWR, »Druckfrisch«/ARD) Denis Scheck mit „Der undogmatische Hund“. Das Buch, das er gemeinsam mit seiner Frau Christina Schenk schrieb, erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer Frau, einem Mann und einem Jack Russell, stellt die berühmtesten Hunden der Weltliteratur vor und definiert den Begriff „Bell-etristik“ ganz neu.

Mehr Infos / Tickets unter www.tuttlinger-hallen.de

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