Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach am 11. Juli 2025
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Am Freitag, den 11. Juli 2025, ist es wieder so weit: Bad Wurzach feiert das traditionsreiche Heilig-Blut-Fest – ein Ereignis von außergewöhnlicher religiöser, historischer und kultureller Bedeutung, das Jahr für Jahr tausende Besucherinnen und Besucher in das oberschwäbische Städtchen lockt.

Plakat: Veranstalter
Was dieses Fest so besonders macht? Es ist die Verbindung aus gelebtem Glauben, tief verwurzelter Geschichte und einer eindrucksvollen Reiterprozession, die in dieser Form einzigartig ist. Rund 1.000 Reiterinnen und Reiter sowie bis zu 5.000 Wallfahrer begleiten die kostbare Heilig-Blut-Reliquie auf einem acht Kilometer langen Weg durch Stadt und Flur. Damit ist Bad Wurzach Gastgeberin der zweitgrößten Reiterprozession Mitteleuropas – ein Spektakel voller Würde, Gemeinschaft und Spiritualität.
Die Ursprünge: Eine Reliquie mit weiter Reise
Die Heilig-Blut-Reliquie selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie stammt aus dem Privatbesitz von Papst Innocenz XII., der sie 1693 einem deutschen Rompilger überließ. Über Umwege gelangte das blutgetränkte Tuchstück 1764 auf den Gottesberg bei Bad Wurzach, wo es bis heute verehrt wird.
Die Wallfahrt geriet nach der Säkularisation zwar zeitweise in Vergessenheit, wurde jedoch durch das Engagement von Stadtpfarrer Fricker und die Rückkehr der Salvatorianer 1924 neu belebt. Schon 1928 fand die erste Reiterprozession mit 350 Reitern statt – der Beginn einer tiefen Tradition.
Das Fest 2025 – spirituell, festlich, lebendig
In diesem Jahr steht das Heilig-Blut-Fest unter dem Leitwort „Als Pilger der Hoffnung mit Christus unterwegs“. Den feierlichen Auftakt bildet die Lichterprozession am Sonntagabend, 6. Juli. Am Donnerstag, 10. Juli, folgt ein Gottesdienst für Reiter und Wallfahrer.
Der Höhepunkt aber ist der Festfreitag, 11. Juli:
6:30 Uhr: Aufstellung der Reiter
7:00 Uhr: Beginn der Reiterprozession mit Abholung der Reliquie in der Stadtpfarrkirche St. Verena
Die Prozession führt über vier Altäre – vom Schlossportal bis nach Reinstein – bevor sie zum Gottesberg zurückkehrt
10:30 Uhr: Pontifikalamt mit dem neuen Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Dr. Klaus Krämer
14:30 Uhr: Bergpredigt mit Monsignore Heinrich-Maria Burkard
Die Reliquie wird in einer vierspännigen Kutsche gefahren, begleitet von Reitknechten in altwürttembergischer Uniform, Schweizergardisten mit Hellebarden und Aloisiuspagen, die die Leidenswerkzeuge Christi auf schwarzsamtenen Kissen tragen.
Ein Zeichen der Hoffnung – und der Versöhnung
Besonders bewegend in diesem Jahr ist der Besuch politischer Ehrengäste aus St. Helier auf der Kanalinsel Jersey. Deputy Bailiff Robert MacRae und Bürgermeister Simon Crowcroft nehmen anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes teil – als Geste der Versöhnung und Erinnerung an die auf Schloss Wurzach internierten Inselbewohner.
Das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach ist keine Folkloreveranstaltung – es ist ein lebendiges Glaubenszeugnis und zugleich ein bedeutender sozialer und kultureller Anker in der Region. Wer religiöse Tiefe, Gemeinschaftsgeist und eindrucksvolle Rituale erleben möchte, sollte sich diesen Tag fest im Kalender markieren.
Tipp: Früh da sein – die Plätze am Gottesberg und entlang der Prozessionsroute sind schnell belegt!
Weitere Infos:
🌐 www.bad-wurzach.de